Brandkatastrophe knapp verhindert

 

Das unbewohnte Haus Pfarrstraße 3 brannte am 29. März 2007 ab, dazu berichtete die Donauwörther Zeitung
am 30. März 2007 (Redakteur Wolfgang Widemann):

Rain (wwi). Einem aufmerksamen Passanten sowie dem raschen Eingreifen der Feuerwehr ist es zu verdanken, dass am Mittwochabend in der Rainer Innenstadt praktisch in letzter Minute eine größere Brandkatastrophe verhindert wurde. Vermutlich durch Brandstiftung, so die Polizei, ging in der Pfarrstraße ein altes, seit langem unbewohntes Haus in Flammen auf. Diese drohten auf die benachbarten Gebäude überzugreifen. "Wir hatten sehr viel Glück, dass nicht größerer Schaden entstand", so Kreisbrandmeister Manfred Riegel gegenüber unserer Zeitung.


Es war gegen 20.15 Uhr, als ein Fußgänger bemerkte, dass in dem Haus in der Pfarrstraße unweit der Stadtpfarrkirche ein Feuer loderte. Der Passant klingelte sofort bei den Nachbarn und diese alarmierten Polizei und Feuerwehr. Eine Reihe von Jungfeuerwehrleuten absolvierte laut Riegel gerade im Rainer Gerätehaus eine Ausbildung und einige Kameraden seien dort wegen eines routinemäßigen Probealarms anwesend gewesen. "So waren wir mit 16 Mann innerhalb von zwei Minuten im Einsatz", schildert der Kreisbrandmeister und Kommandant, "das war ein Riesenvorteil". Denn als die ersten Kräfte in der Pfarrstraße angekommen seien, habe der Dachstuhl bereits lichterloh gebrannt.

Umgehend seien auch die Wehren aus Genderkingen, Feldheim, Mittelstetten, Bayerdilling und Gempfing verständigt worden. Aus Donauwörth habe man eine weitere Drehleiter angefordert. Grund: Die Situation vor Ort sei ziemlich schwierig und gefährlich gewesen. Die benachbarten Wohnhäuser stehen nur etwa einen beziehungsweise zwei Meter vom betroffenen Gebäude entfernt.

"Wenn wir zehn Minuten später gekommen wären, hätte das Übergreifen der Flammen auf die anderen Häuser wohl nicht mehr verhindert werden können", erklärt Manfred Riegel. Mit vereinten Kräften hätten die 120 Feuerwehrleute die Nachbarhäuser schützen können. Die Hitze sei so groß gewesen, dass Stromleitungen nahe des Gebäudes barsten. So war ein Teil der Altstadt für zwei bis drei Stunden ohne Elektrizität. Gegen 23.30 Uhr sei das Feuer dann gelöscht gewesen.

Über Nacht blieb bis gestern Mittag eine Brandwache vor Ort. Weil das ausgebrannte Haus einzustürzen drohte, rückte ein Bagger an und riss die Mauern nieder. "Das war schon eine prekäre Situation", so Bürgermeister Gerhard Martin, der froh ist, dass im eng bebauten Zentrum der Stadt nicht mehr passierte. Das Haus sei alt gewesen, habe aber nicht unter Denkmalschutz gestanden.

Um die Ursache für das Feuer zu klären, hat die Kripo die Ermittlungen aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen bestehe der Verdacht der Brandstiftung, teilt Robert Göppel, Pressesprecher der Polizeidirektion, mit: "Es gibt Hinweise, dass sich Jugendliche unberechtigt in dem Gebäude aufgehalten haben sollen." Das Haus sei möglicherweise als Treffpunkt genutzt worden. Es könne durchaus sein, dass das Feuer nicht vorsätzlich, sondern fahrlässig ausgelöst wurde. Zeugen sollen sich bei der Kripo melden. Telefon: 09071/560. Den Schaden schätzt die Polizei auf rund 40 000 Euro.

Bei dem Einsatz am Mittwochabend kam es zu zwei Zwischenfällen. Das Einsatzleitfahrzeug der Donauwörther Feuerwehr hatte bei der Fahrt nach Rain nahe Genderkingen einen Wildunfall mit einem Reh. Der Schaden an dem Pkw beträgt rund 3000 Euro. Die Insassen blieben unversehrt. Bei den Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann leicht. Ansonsten brauchte das Rote Kreuz glücklicherweise nicht einzugreifen.

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