Die Donauwörther Zeitung berichtete über den Feuerwehr-Aktionstag, 20. September 2003:
Das Löschen ist nicht mehr Hauptaufgabe


Rain (chr). „Viele stecken heute den Kopf in den Sand - Wir halten ihn für Sie hin!“ - unter diesem Motto steht die Feuerwehraktionswoche 2003. Die Eröffnung für den Landkreis Donau-Ries durch Kreisbrandrat Bernhard Meyr fand in Rain statt. Die Stützpunktwehr Rain um ihre Kommandanten Manfred Riegel und Anton Braun nahmen dies zum Anlass, sich der Öffentlichkeit mit einem informativen Programm zu präsentieren.

Staatssekretär Georg Schmid betonte in seiner Ansprache, dass Verlass auf die Feuerwehren in Landkreis Donau-Ries sei. Auch die kleineren Wehren würden nach wie vor gebraucht. Unfälle, Umweltschäden und Ölspuren mit zu vielen Aufgaben würden die großen Wehren über das Maß strapazieren. „In kleineren Ortschaften ist die Feuerwehr oft der einzige Verein und hält deshalb die Dorfgemeinschaft zusammen“, so Schmid. Der Staatssekretär dankte den Feuerwehren auch im Namen der Staatsregierung für die Arbeit, die das ganze Jahr geleistet wird.



Bürgermeister Gerhard Martin hob hervor, wie wichtig die Feuerwehr für die Sicherheit der Bürger sei. Die Stadt Rain brauche sowohl ihre Stützpunktwehr als auch die Orts- und Nachbarwehren. Sie würden Hilfe im Stadtgebiet und darüber hinaus im ganzen Lechgebiet bringen. Martin freute sich, dass so viele Jugendliche bei der Feuerwehr sind: „Diese sind nämlich die aktive Mannschaft von morgen“.

Mit dem Wahlspruch „Gott zu Ehr - dem Nächsten zur Wehr“ eröffnete Kreisbrandrat Bernhard Meyr die Feuerwehraktionswoche. Er bedankte sich bei den Feuerwehren der Stadt Rain für die Vorbereitung und Durchführung des Nachmittags. Meyr sprach die Aufgaben der Feuerwehr an. Diese seien schon lange nicht mehr ausschließlich das Löschen von Bränden. Das Spektrum reiche vom Unwettereinsatz über Ölschadenbekämpfung bis hin zur technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen oder Gefahrguteinsätzen. Diese große Bandbreite erfordere einen hohen Ausbildungsstand und großes Engagement. Der Kreisbrandrat betonte, dass den Feuerwehren viel abverlangt, aber auch einiges geboten werde: Kameradschaft, Abwechslung und Teamarbeit, Möglichkeiten der Schulung und Weiterbildung, erlangen von Kenntnissen, die auch im Alltag von Vorteil sein können. „Das wichtigste ist aber Freude am Helfen in der Not“, so Meyr. Deshalb brauche die Feuerwehr für ihre Arbeit auch Unterstützung von den Kommunen, Arbeitgebern und vor allem von den Mitbürgern. „Feuerwehr ist nicht nur retten, löschen, bergen, schützen, sondern auch kulturelles Engagement in den Städten und Gemeinden und qualifizierte und zukunftsorientierte Jugendarbeit“, sagte er. Circa 40000 Jugendliche in den bayerischen Feuerwehrjugendgruppen würden hier auf eine sinnvolle Aufgabe mit wertvollen Perspektiven vorbereitet.

Nach den Ansprachen begann das Programm mit einer Löschübung an der Straubinger Mühle. Es wurde ein Brand mit Menschenrettung angenommen. Eingesetzt wurden die Ortswehren von Bayerdilling, Genderkingen, Niederschönenfeld, Unterpeiching und die Stützpunktwehr Rain. Weiter stand eine THL (Technische Hilfeleistung)-Schauübung auf dem Programm. Die Freiwillige Feuerwehr Rain zeigte zusammen mit dem Bayerischen Roten Kreuz den Zuschauern, wie die Rettung bei einem Verkehrsunfall abläuft. Ebenfalls wurde eine Fettexplosion und das Ablöschen einer brennenden Person (am Übungsobjekt „Hugo“) vorgeführt.

Für die Besucher bat sich auch die Möglichkeit einer Fahrt mit der Drehleiter und dem Löschfahrzeug 8 (LF 8). Die Feuerwehr Rain präsentierte eine Fotoausstellung von den Einsätzen der Jahre 2000 bis 2003. Weitere Aktionen waren eine Fahrzeugschau und Gerätehausbesichtigung sowie eine Defibrillator-Vorführung. Für die kleinen Gäste standen mehrere Spiele auf dem Programm. Für die Kinder wurde eine Hüpfburg und ein „Heißer Draht“ aufgebaut. Außerdem konnten sie mit der Kübelspritze üben. Für das leibliche Wohl der Gäste war sorgte die Rainer Wehr.

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Eine der Schauübungen am Aktionstag: Personenrettung aus einem höheren Gebäude.

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Schauübung "Autounfall" mit Einsatz von Rettungsschere und Spreizer.

(Text und Bilder: Christine Riehl)